top of page
Suche
AutorenbildCeline Coumont

Es gibt mich noch

Hiya!


Ich glaube der Grund, warum ich mich so ewig nicht gemeldet habe, besteht darin, dass ich die Geschehnisse der letzten Wochen erst jetzt soweit verarbeitet habe, um sie hier zu teilen und nicht nur einzelnen Menschen zu erzählen.

Ich bin Ende März auf einen scam reingefallen, an dem professionelle Betrüger am Werk waren. Erst habe ich eine SMS bekommen, die angeblich vom post office stammte. Angeblich war ich nicht zu Hause und sollte einen neuen Termin für die Zustellung vereinbaren. Folglich habe ich dann auf den Link geklickt und da wollten die auch meine Bankdaten wissen, weil das wohl was kostet, wenn man nicht da war. Ich hatte tatsächlich auch ein Paket an dem Tag erwartet… dumm gelaufen. Als ich dann in die Schule gegangen bin, habe ich mich bei einer Kollegin beschwert, warum das in England was kostet, damit einem das Paket erneut zugestellt werden kann. Sie erwiderte, dass es eigentlich nicht so sei und wies mich dann darauf hin, dass die SMS nur ein fake sei und die selbst auch schon mal fast auf do etwas reingefallen wäre, weil es so authentisch aussah. Dies habe ich dann auf einer zuständigen Internetseite angezeigt und der von der SMS angegebene Betrag wurde auch nicht von meinem Konto abgebucht. Also dachte ich, damit hätte sich dieses Thema erledigt. Später hat mich Revolut, meine englische Bank, angerufen (zur „Sicherheit“ habe ich die Telefonnummer gecheckt und es war dieselbe wie die Kontaktnummer auf der Website von Revolut). Die Frau am Telefon meinte, sie hätten ein paar abwegige Vorgänge auf meinem Konto gesehen und wissen auch, dass ich das schon bei action fraud, der zuständigen Website für scams, gemeldet hatte. Dann habe ich eine Belehrung zum Thema scams und phishing bekommen: „Kam Ihnen diese SMS nicht komisch vor? Wieso sind Sie denn auf den Link gegangen? Es gibt mittlerweile so viele Betrüger, Sie müssen wirklich aufpassen, wem Sie Ihre Daten geben!“. (Wenn ich an dieses Gespräch denke, wird mir immer noch schlecht…). Ich wurde dann an einen „Mitarbeiter“ geleitet, der mein neues Konto errichten sollte. Dieser meinte ich solle mein Geld vom Konto auf mein neues Konto mit den neuen Daten überweisen (dieses lief auch auf meinen Namen). Als er dann noch wissen wollte, was mit meinem deutschen Konto ist und quasi darauf drängte, das Geld auch noch „zur Sicherheit“ zu überweisen wurde ich stutzig, zumal Überweisungen in Deutschland ja sowieso einen Werktag brauchen. Ich hab dann noch mal genauer nach Revolut scams gegoogelt und da stand dann, dass die einen nicht einfach anrufen, sondern alles über den Chat in der App klären. Sofort habe ich auch diese Anrufe bei action fraud und meiner Bank gemeldet. Revolut hat meinen meinen Fall geprüft und ist zu dem Schluss gekommen, dass sie mich nicht entschädigen können, da es genug Warnhinweise gab. Ja, diese Warnhinweise gab es vor der Überweisung, allerdings wurde ich gezielt durch Manipulation unter Druck gesetzt, die Hinweise zu übergehen, da ich das Geld ja nur auf „mein neues Konto“ überweise. Mal davon abgesehen, dass ich natürlich in dem Moment sehr durch meine Nervosität beeinflusst wurde, weil ich Angst hatte, dass ein Fremder Zugriff auf mein Konto und damit vielleicht auch auf sämtliche Daten von mir hat. Ich hatte die ganze Zeit über ein komisches Bauchgefühl, habe das aber leider falsch gedeutet. Nun habe ich Beschwerde bei einer unabhängigen Organisation eingelegt, die meinen Fall hoffentlich prüfen wird, was allerdings Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern kann. Letztendlich bin ich sehr froh, dass ich nicht mein komplettes Erspartes von meinem deutschen Konto auf das Englische transferiert habe und somit nicht bankrott bin. Trotzdem bin ich nun um ungerechnet mehr als 2000€ ärmer… Gezeigt hat mir die ganze Geschichte vor allem, dass ich einfach nicht “nein“ zu Autoritäten sagen kann und schon gar nicht am Telefon, weil ich mich da noch mehr unter Druck gesetzt fühle. Ich muss also lernen, zu sagen: “Ok, ich denke drüber nach“, und dann aufzulegen, um mir die Zeit zum Reflektieren zu geben.

Keine Sorge, mit geht es gut, ich bin in kein Loch gefallen und konnte der Situation entsprechend gut damit umgehen und meine Miete konnte ich ebenfalls noch zahlen. 🙏🏻

Nur an den Reisen musste ich etwas sparen.

Mitte Mai werde ich für ein Wochenende für ein Abschlussseminar meines Projektes als Cultural Exchange Ambassador in London sein und auch wenn ich nicht viel Freizeit haben werde, hoffe ich, dass ich mir wenigstens ein paar Sachen anschauen kann, da wir in einem Hotel mitten im Zentrum wohnen werden.


Auch meine Arbeit in der Schule liebe ich nach wie vor. Mein Projekt ist zwar nicht ganz so gelaufen wie erhofft, aber die Problemlöse- und Kommunikationskompetenzen, die ich dadurch weiterentwickeln konnte, werden mir in Zukunft sicher zugute kommen. 😅

Ich hatte aber auch sehr schöne Momente mit meinen Schülern und den Kollegen. Vor den Ferien habe ich zum Beispiel „Elfchen“ (kurze Gedichte) mit den 10ern geschrieben und sie im Klassenzimmer Ostereier suchen lassen. Die Gedichte wurden sogar aufgehangen. 🤓



An Sehenswürdigkeiten habe ich mir nun auch das Museum Beamish und Alnwick Castle angeschaut. Letzteres ist neben Windsor Castle das einzige noch bewohnte Schloss in England und besitzt einen wunderschönen, riesigen Garten.













Im Innenhof wurden die Flugstunden von Harry Potter gedreht. Einen Teil der Räume kann man auch besichtigen, allerdings ist das Schießen von Fotos verständlicherweise nicht erlaubt. Wer dennoch einen Einblick haben möchte, kann sich die Serie Downton Abbey anschauen, von welcher ein paar Folgen ebenfalls im Schloss gedreht wurden.

Meinen Eltern habe ich während ihrer ersten Urlaubswoche die Lieblingsplätze meines aktuellen Wohnortes gezeigt und vor allem in den ersten paar Tagen meine Englischkenntnisse auf die Probe gestellt, als ich ihnen erstmal einen neuen Mietwagen aushandeln musste, weil der andere aufgrund der verspäteten Ankuft wegen der Flüge nicht mehr zur Verfügung stand…






Auch die Prüfungsvorbereitungen laufen gut und ich bin optimistisch, dass die meisten Schüler ihr Potential ausschöpfen können und bin dankbar, dass ich ihre Entwicklung unterstützen konnte.

Mir verbleiben jetzt nur noch ein paar Wochen, bis meine Freundin Laura mich „abholt“ und wir gemeinsam den Weg nach Deutschland antreten. Ich genieße die Zeit bis zum Ende dieses lehrreichen Abenteuers, freue mich aber auch schon wieder sehr auf mein Heimatland und all die Projekte und Aktivitäten, die ich bereits geplant habe.


Bleibt bitte immer alle schön vorsichtig und lasst euch nicht über‘s Ohr hauen!


Bis bald! Céline

41 Ansichten1 Kommentar

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Ein kleines Schmankerl

Hallo, ich melde mich mal wieder mit ein paar Deutschland-England-Vergleichen und Dingen, die mir die letzten Tage aufgefallen sind. Ich...

York

People make Glasgow

1 Comment


Abby Hempel
Abby Hempel
May 01, 2022

Ich drücke ganz fest die Daumen, dass du dein Geld wieder bekommst, denn die Erkenntnis, eine Erfahrung reicher zu sein tröstet da glaube ich nur wenig. 😒 Ich freue mich schon, dich bald wieder zu sehen und drücken zu können und wünsche dir noch ein paar schöne letzte Wochen. 😘

Like
Beitrag: Blog2_Post
bottom of page